Longo maï setzt sich mit einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung für den Schutz der Ökosysteme und der Artenvielfalt ein. Die Holzverarbeitungsketten sind lokal organisiert – vom Holzschlag im Wald bis zu den Zimmermanns- und Schreinereiarbeiten. Die nachhaltige Forstwirtschaft erlaubt weder Kahlschläge noch industrielle Pflanzungen, ebenso wenig den Einsatz riesiger Maschinen zum Fällen oder Holzrücken, die auf den Wegen grosse Schäden anrichten. Longo maï bevorzugt sanfte Methoden, um das Holz aus dem Wald zu holen und setzt dafür Pferde ein, in schwierigem Gelände kommt Kabeltechnik zum Einsatz. Es wird nur so viel Holz geschlagen, wie es der natürliche Nachwuchs erlaubt.
Der Wald ist Lebensquelle und lebendiges Gedächtnis vergangener Zeiten, ein Ort der ständigen Erneuerung und die unentbehrliche Lunge des Planeten. Das Konzept der Waldwirtschaft in Longo maï legt grossen Wert auf den Erhalt des Ökosystems und dessen Artenvielfalt: Pflege des Waldes, selektiver Holzschlag, Holzrücken mit Pferden, Verarbeitung des Holzes vom Baum zum Balken, Schutz von gefährdetem Forstgebiet und Aufklärung der Öffentlichkeit über Gefahren, denen der Wald ausgesetzt ist. So engagieren sich mehrere Longo maï-Mitglieder gegen industrielle Grossprojekte, die aktuell den Wald mit grossflächigen Kahlschlägen bedrohen.
Sintflutartige Überschwemmungen sowie verheerende Waldbrände in weiten Teilen der Welt, die aufgrund der geringen Niederschläge noch verstärkt wurden, prägten das Jahr 2023. Wie der Wald leidet der ganze Planet unter den Folgen des Klimawandels. Wenige erwarten noch effiziente Aktionsprogramme von den Klimagipfeln oder den Regierungen. Die Hoffnung der Umweltschützer*innen liegt bei NGOs, engagierten Forstleuten und Holzfäller*innen, naturbewussten Jugendlichen sowie Klimaaktivist*innen. Ein Beispiel dafür ist unsere Zusammenarbeit mit dem Bruno Manser Fonds in der Ukraine, wo wir gemeinsam für den Schutz des von gigantischen Skiressort-Projekten bedrohten Swydowets-Massivs kämpfen, und versuchen, die europäischen Instanzen dazu zu bringen, mehr klimafreundliche Auflagen an die Finanzierung des Wiederaufbaus zu knüpfen. Einen positiven Ansatz bietet auch die Initiative einer Gemeinde im französischen Südardèche, die ihren Forst der nachhaltigen Pflege der Longo maï Gruppe aus Treynas anvertraut. Auf dem Longo maï - Hof Le Montois im Kanton Jura haben wir das Glück, mit einem Förster zusammenzuarbeiten, der uns bei der Lösung von Problemen in unserem Wald sowie dem Anlegen eines gestuften Waldrands hilfreich zur Seite steht.
«Die Bäume, die Sträucher, die Pflanzen sind der Schmuck und das Gewand der Erde» Jean-Jacques Rousseau
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Die ukrainischen Wälder sind durch den Krieg in grösster Gefahr: Immense Waldbrände, Minenfelder, ein rasanter Anstieg der Holzschläge, Verwüstungen im ganzen Land. Der Druck auf die
Energiequelle Wald wächst und unsere ukrainischen
Freund*innen brauchen unsere Hilfe mehr denn je!
Wir müssen weiterhin intensiv informieren; der Wald ist keine Ware und kann die fossilen Brennstoff e nicht ersetzen. Glücklicherweise gibt es Menschen, die sich mobilisieren und sich für
andere Wege einsetzen. Die Vereinigung «Forest
Movement Europe», die wir in dieser Nummer vorstellen,
kämpft gegen Kahlschlag, für den Schutz der Wälder auf unserem Kontinent und setzt sich für eine nachhaltige sowie schonende Waldbewirtschaftung ein, wie sie auf unserem Hof in Treynas
(Ardèche) mit der Waldschule praktiziert wird.
Das Beispiel von Agroforstwirtschaft im Schweizer Jura zeigt, dass Bäume, Sträucher und Hecken in Symbiose mit den Acker-
flächen gedeihen können und langfristig Bodenqualität und Mikroklima verbessern.
«In einer Welt, in der sich alles beschleunigt, ist der Wald ein Raum des Widerstands und der Hoffnung» schreibt der Forstverein «Canopée forêts vivantes». Wir müssen den Wald schützen und
verteidigen, denn er bildet die Lebensgrundlage für
kommende Generationen!
Nein, es ist noch nicht zu spät, es ist nie zu spät! Es ist an der Zeit zu handeln, mit ihrer Unterstützung.
In der Ukraine zählen die AktivistInnen des Vereins «Free Svydovets» und von Longo maï auf uns, um auch weiterhin Widerstand gegen die geplante Vernichtung des unglaublichen und einzigartigen Swydowets-Massivs leisten zu können.
In dieser Ausgabe berichten wir über die Auswirkungen lokaler Machenschaften von Oligarchen auf die Umwelt, aber auch von neuen Initiativen wie zum Beispiel in den Wäldern im Schweizer Jura.
«Das Ziel ist ein lebendiger Wald, der seinen Aufgaben der Befestigung des Bodens, der Wasserregulierung und des Schutz der Biodiversität gerecht wird und auf diese Weise die Produktion von Qualitätsholz optimiert (...)».
Das ist der Sinn eines Plenterwaldes, wie der von Couvet im Val de Travers, den wir in dieser Ausgabe vorstellen.
Der moderne Mensch ist krank, er hat keine Wurzeln - weder in der Erde noch im Kosmos (....) weder in der Vergangenheit – denn er weiss nicht mehr, woher er kommt noch in der Zukunft, denn er hat keine Vision, die ihn trägt.
So beginnt Ernst Zücher's Buch «Die Bäume und das Unsichtbare». Er nahm am
3. November in Basel am «Waldtag» teil, der von Longo maï organisiert wurde.
Überall setzen die Menschen den Bäumen zu. Im Amazonasgebiet brennt der Wald und Anhänger von Präsident Bolsonaro schüren die Flammen. In Rumänien werden Förster ermordet, weil sie versuchen, den illegalen Holzhandel zu verhindern. Aber es gibt auch viel Unterstützung für den Wald. Die Freunde der Bewegung von «Free Svydovets» baten den Freundeskreis von Longo maï an den Präsidenten der Ukraine zu schreiben, um das prächtige Swydowets-Massiv der Karpaten vor der Zerstörung zu bewahren.
In der Kooperative Treynas im Zentralmassiv hat Longo maï die Möglichkeit, das geschützte Waldgebiet zu vergrössern.
«Der Baum, Riese in Raum und Zeit, Quelle des Lebens und ewiger Freund, wartet... dass der Mensch anhält und zu ihm sagt: «(…)Lasst uns gemeinsam weitermachen!»
Die Folgen des Klimawandels sind für die Wälder auf der ganzen Welt katastrophal: Trockenheit und Jahrhundertbrände wie in Kalifornien, verheerende Stürme in vielen Teilen Europas bis hin zu unseren Kooperativen in der Schweiz und Österreich, wo die Schäden beträchtlich sind. Eine weiteres Übel sind raffsüchtige Initiatoren, die bereit sind, eines der letzten wilden Waldgebiete Europas, das Bergmassiv Swydowets in den ukrainischen Karpaten zu zerstören, um es in ein gigantisches Skigebiet zu verwandeln. Gemeinsam mit Ihnen wehren wir uns dagegen…
Hinzu kommt die unersättliche Habgier gewisser Leute, die für einen schnellen Profit Tausende Hektar von Wald legal oder illegal abholzen. Der Wald und das Holz sind zu einem einfachen Rohstoff verkommen, der willkürlich abgeholzt und verbrannt werden kann. Zum Glück gibt es um uns herum überall Menschen, die sich mobilisieren, um den Wald zu retten und schützen, in dem Wissen, dass es ohne ihn kein Leben gibt. In unseren Kooperativen und deren Umfeld können wir Dank Ihrer Unterstützung auch weiterhin junge Leute in Wald- und Holzberufen ausbilden und ihnen somit ermöglichen, mit und vom Wald zu leben und zu arbeiten.
Das Jahr beginnt mit wenig erfreulichen Neuigkeiten: Die Longo maï-Gruppe in der Ukraine ist um ihre unmittelbare Umgebung besorgt. Wie sie uns erklären, sind ihre schönen Karpatenwälder, die bereits Opfer massiver Abholzung wurden, von einem schrecklichen Projekt bedroht. Ein riesiger Tourismuskomplex soll im Swydowets-Massiv, eine der schönsten Regionen Transkarpatiens, entstehen. Die Gruppe versucht, dieses verheerende Vorhaben zu verhindern und wir werden sie dabei unterstützen.
Ebenfalls in dieser Nummer beschreiben wir die konkrete Arbeit im Wald in oder nahe unserer Kooperativen in der Provence und in Mecklenburg. Die Holzfällerlager sind für Jugendliche gute Gelegenheiten, die Waldberufe zu erlernen. Das ist auch das Ziel der Ausbildungen, die wir jedes Jahr in Treynas, unserer Waldschule im Zentralmassiv, durchführen.
Der Wald ist in Gefahr. Überall. Mit diesem Brief wollen wir berichten, was wir in den letzten vierzig Jahren vom Wald gelernt haben: Von den Förster- und Holzfällergruppen in den Longo maï-Kooperativen, in denen zahlreiche Jugendliche einen neuen Bezug zur Umwelt gefunden haben, bis hin zu unseren Aktionen gegen die drohende Zerstörung von Wäldern. Es ist an der Zeit, das erworbene Wissen und die Erfahrung, aber auch die Hoffnung miteinander zu teilen.