Longo MaÏ ENGAGIERT SICH FÜR DIE RETTUNG voM BERGMASSIV SwydoWETS IN DEN UKRAINISCHEN KARPATEN

In diesem Bericht, der vom Bruno Manser Fonds 2024 in Zusammenarbeit mit Longo Maï erstellt wurde, informieren wir über die Free Svydovets-Bewegung und versuchen für die Inititative Unterstützung zu finden.

In dem Dokument werden die Entwicklungen des Skigebietsprojekts in Svydovets während des Krieges dargestellt. Der Bericht konzentriert sich nicht nur auf den Klimawandel und den Verlust der Artenvielfalt, sondern auch und vor allem auf die Korruption der Oligarchen, die mit der ukrainischen Macht und der Schweiz verbunden ist.

https://freesvydovets.org/wp-content/uploads/2024/04/Great_Carpathian_Land_Grab_Eng_web-1.pdf

Seit 2017 kämpfen unsere ukrainischen Freunde von Longo maï im Bündnis «Free Svydovets», um dieses einzigartige Karpatenmassiv vor der Zerstörung zu bewahren. Das Bergmassiv Swydowets liegt in den westlichen Karpaten der Ukraine in der Region Transkarpatien. Es umfasst zahlreiche Wälder, Almen sowie drei natürliche Seen. Gerühmt wegen seiner naturbelassenen Wildheit gehört das Bergmassiv zu den Orten mit der reichsten Vielfalt an Fauna und Flora des Landes. Geographisch gesehen, befindet es sich im Mittelpunkt Europas. Im Herzen des Gebirgsmassivs entspringt der Fluss Tschornaja Tyssa, die Quelle der Theiss und bedeutendster Fluss der Region. Nachdem er ganz Ungarn durchflossen hat, mündet er viel weiter entfernt in Serbien in die Donau. Die Bergkette verzeichnet mit 1400 Millimetern pro Jahr die wichtigsten Niederschlagswerte der Region und der höchste Gipfel des Bergmassivs beträgt 1883 Meter. In der Vereinigung «Free Svydovets» engagieren sich Aktivistinnen und Aktivisten aus dem Dorf Lopuchowo, Ökovereine aus Transkarpatien, Lwiw und Kiew, Jurist_innen sowie Mitglieder der europäischen Kooperative Longo maï. Das Bergmassiv Swydowets ist vom Bau eines völlig überzogenen und riesigen Skizentrums bedroht und dies auf einer Höhenlage, bei der die Schneeprognosen alles andere als sicher sind. 33 Liftanlagen und 230 km Pisten, 60 Hotels, Einkaufszentren sowie mehrstöckige Parkhäuser sind geplant. Eine neue Stadt für 28.000 Touristen nebst 5000 Angestellten soll aus dem Boden gestampft und dafür 14.000 ha Wald vernichtet werden. Der Widerstand, um eines der schönsten Gebirgsmassive sowie eines der letzten unberührten und geschützten Naturreservate Europas zu retten, wächst von Tag zu Tag. Journalist_innen und Umweltexpert_innen wurden vor Ort gebracht, um ihnen die Absurdität und Schädlichkeit eines derartigen Projektes vor Augen zu führen. Anliegen ist es, die Bevölkerung Transkarpatiens sowie der gesamten Ukraine über dieses Projekt und die zu erwartenden katastrophalen ökologischen Schäden bei seiner Realisierung zu informieren. Auf juristischer Ebene wurde mit Unterstützung von «Free Svydovets» ein Prozess wegen Unregelmässigkeiten während der öffentlichen Anhörung angestrengt. Das Regionalgericht gab den Projektgegner_innen Recht und stoppte die Dekrete der Unterpräfekten von Tjatchiw und Rachiw Ende 2017. Im Mai 2018 hob das Berufungsgericht von Lwiw nach einem Scheinprozess die Entscheidung aus erster Instanz auf. Vor dem Obergericht Kiew wurde Berufung eingelegt, das Datum der Anhörung steht noch nicht fest.

Brief aus dem Wald

Zeleny hay

Der Raubbau geht auch während des Ukraine-Konflikts weiter.