In Longo maï wird über alternative Formen des Reisens und Kennenlernens anderer Welten nachgedacht. Es ist recht einfach, den Massentourismus zu kritisieren; doch neue Formen des Austauschs
und der Entdeckung zu entwickeln weitaus schwieriger. Aus dem Longo maï-Freundeskreis sind immer wieder diese oder ähnliche Aussagen zu hören: «Ich möchte mich nicht diesem Massentourismus
ausliefern, aber wie soll ich als Städter meine Freizeit verbringen? Ich brauche dieses Herauskommen, anderes kennenlernen. Wie kann ich dieses Bedürfnis mit den Bedürfnissen anderer verbinden?»
Longo maï schlägt eine andere Form der Begegnung vor. Lernen, sich zu begegnen, sich auf Grund anderer Lebensgeschichten in Frage stellen... Wenn Longo maï Menschen auf gleicher Augenhöhe
begegnet, möchten es auch verstehen, wie sie leben, aus welchem Stoff ihr Alltag und ihre Träume gesponnen sind. Wie sehen sie die Zukunft, wovor haben sie Angst, was gibt ihnen Mut, wie
feiern sie, was gibt es an Gemeinsamkeiten? Wie kan man sich gegenseitig etwas geben? Ein Tourismus auf Augenhöhe, eine Art Verschmelzung der Beziehungen zwischen
Ansässigen und «Touristen» können die Ferien in Longo maï sein. Im Lateinischen gibt es nur ein Wort für den Gast und für den Gastgeber, beide nennt man «hospes». Während
der Ferien in den Longo maï-Kooperativen gibt es viel zu entdecken: Couragierte Menschen, die sich gegen Grossprojekte wehren, welche die Umwelt und das lokale Leben zerstören, z. B. gegen das
gigantische Skigebiet in Swydowets in den ukrainischen Karpaten; Kleinbäuerinnen und Kleinbauern und ihr tägliches Leben in Rumänien, rund um das befreundete Projekt von Longo maï in Hosman; die
provenzalische Botanik oder die Weinlese in der Kooperative Cabrery im Luberon. Aber man kann auch Ziegen oder Schafe hüten, über das Leben nachdenken, Mandeln oder Oliven ernten und mit
Freund_innen Pétanque spielen oder durch Ferien vor Ort das Flüchtlingsdorf Riace in Kalabrien unterstützen.
Das inmitten der provenzalischen Hügel gelegene Feriendorf Les Magnans ist ein schöner Ort, um Ferien zu machen. Hier vermietet die Kooperative Grange Neuve Häuser verschiedener Grössen, die sich auch für Seminare und Kurse eignen.
Die Berglandwirtschaft des Hofs umfasst eine Schaf- und Ziegenherde, Imkerei, Gemüseanbau, die Verarbeitung von Bergkräutern und Waldwirtschaft. Zudem gibt es ein kleines Ferienhaus auf dem Hof.
Jedes Jahr organisieren wir eine Reise nach Osteuropa, um die mit Longo maï verbundenen Projekte in Rumänien und der Westukraine zu besuchen.