In diesen widmet sich Pro Longo maï wichtigen Themen. Diese sind Schwerpunkte für eine Saison oder ein Jahr.
Die Produkte von Longo maï sind mehr als reine Handelsware. Sie enthalten Leben und erzählen Geschichten… Ein Sommer in der Schäferhütte, eine Unterhaltung frühmorgens beim Himbeerpflücken oder dieser einzigartige Geruch, das Gemisch von Wolle, Holz und Eisen, im Saal der Spinnerei in den Alpen.
In den letzten 40 Jahren haben die Kooperateur_innen in den Longo maï-Kooperativen viel Erfahrung in der handwerklichen Verarbeitung lokaler Ressourcen erworben: von Wolle über Holz, Gemüse und vielen anderen Landwirtschaftsprodukten.
Longo maï setzt der Zerstörung regionaler Kreisläufe eine neue Wirtschaftsform entgegen. Diese basiert auf menschlichen Beziehungen und der Idee der Allmend und hat als Grundlage die Verarbeitung lokaler Ressourcen. Sie hat nicht maximalen Profit zum Ziel, sondern soll das Leben in einer Region erhalten. Diese Idee ist eigentlich uralt. Aber in einer Wirtschaftspolitik, welche stets den makroökonomischen Zwängen folgt, kommen die lokalen Produzenten als erste unter die Räder. Mit ihnen verschwindet ein während Generationen gewachsenes Wissen und der Stolz, wirtschaftlich frei sein Leben zu meistern. In den Kooperativen wird versucht, die Produktionsketten von A bis Z wieder zu entwickeln: Vom Schaf bis zum Pullover oder zur Wolldecke über die Schur, die Selektion, das Waschen, Spinnen und Weben bis hin zur Konfektion. Auch in der Holzverarbeitung stecken zahlreiche Tätigkeiten, vom Unterhalt des Waldes über das Schlagen, das Holzrücken mit Pferden, die Sägerei, die sachgerechte Lagerung und Trocknung und schlussendlich das Zimmern und Schreinern. Dies betrifft ebenso das tägliche Essen, vom Getreidefeld bis zum Brot, vom eigenen Gemüse-Saatgut bis hin zur Konserve… Im Mas de Granier bei Arles wurde eine kleine Konservenfabrik aufgebaut, welche die Überschüsse an Biogemüse verarbeitet. Hier können die kleinen Produzent_innen der Region ihre eigenen Konserven herstellen und sich so ein Zusatzeinkommen erwirtschaften. In der Weinbaukooperative wird der Weinbau von der Pflege der Rebe bis zur «Mise en Bouteille au Domaine» gelehrt. In Transkarpatien verarbeitet die von Longo maï aufgebaute Dorfkäserei die Milch der Kleinbauern zu einem Käse, der inzwischen in der ganzen Ukraine bekannt ist. In allen Kooperativen gibt es kleine Getreidemühlen, Brotbacköfen, Ateliers zur Fleischverarbeitung, Schreinereien, Schmieden und mechanische Werkstätten, welche nicht nur zur wirtschaftlichen Autonomie beitragen, sondern auch zur Ausbildung dienen.
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